Die Stehauffrau.

Die kleine Juna ist eine große Persönlichkeit. Sie ist zwar erst drei Jahre alt, aber weiß genau, was sie will. „Das muss ein Gen sein“, sagt dazu ihre Mutter, Julia Macchietto, und erzählt ein wenig von Junas Urgroßmutter, die mit 90 Jahren noch völlig selbstständig im Parterre ihres Hauses lebt. Das Zusammensein im Generationenhaus funktioniert für sie alle bestens. Vier Generationen sind es, wenn Julias Mutter, die nur vier Kilometer entfernt lebt, auf Besuch kommt, was sie regelmäßig tut. Der unkomplizierte, vertraute und eingespielte Zusammenhalt ist sofort spürbar, wenn man sie gemeinsam erlebt.

„Ja, ich bin ein großer Familienmensch. Und ein Grätzelmensch. Meine Freunde sind mir total wichtig. Ich liebe es, zu feiern, zu tanzen, es lustig zu haben.“ Chrissie Obwexer, eine ihrer Freundinnen bestätigt das. „Selbst, wenn wir uns jahrelang nicht sehen, ist jedes Gespräch mit Julia so, als ob das letzte Treffen gerade eben erst gewesen wäre. Und die Stunden mit ihr vergehen wie im Flug und immer mit sehr viel Lachen. Selbst dann, wenn wir über ernste Frauenthemen sprechen.“ „Darm- und Verdauungsprobleme oder Trennungen, zum Beispiel“, wirft Julia schmunzelnd ein. Die Freundinnen verbindet offensichtlich Einiges – unter anderem auch die Lust am Schi- und Radfahren. „Nur bin ich nicht so extrem wie Chrissie. Mir ist das Après-Ski eigentlich wichtiger als der Sport.“

Es ist wohl genau diese Mischung aus Gesellig-, Ehrlich-, Sportlich- und Bodenständigkeit, die Julia Macchietto auch zur Wings for Life Botschafterin machte. Sie repräsentiert dabei ehrenamtlich die Stiftung, die der zweifache Motocross-Weltmeister Heinz Kinigadner und Red Bull Gründer Dietrich Mateschitz 2003 ins Leben riefen, um mit einem internationalen Forscherteam die Arbeit an Heilmethoden für Querschnittspatienten weltweit zu unterstützen. Absolute Fixpunkte für Julia in dieser Arbeit sind dabei die jährliche Teilnahme am Wings for Life Gipfeltreffen, Sommerfest oder World Run, bei dem allein im Jahr 2022 161 892 Läufer von München bis Melbourne unterwegs waren und ihren Startgeldern 4,7 Millionen Euro Spenden aufbrachten.

Man spürt im Gespräch mit Julia Macchietto sofort, dass für sie auch diese Wings for Life Community eine Art Familie ist, in der sie sich wohlfühlt und ihren Teil beiträgt. Sie weiß nämlich genau, um was es dabei geht. Schließlich hatte sie selbst 1999 einen Autounfall und danach zahlreiche andere Komplikationen, die sie immer wieder wochenlang ins Krankenhaus brachten. Deshalb trägt sie wohl auch auf ihrem rechten Unterarm die Tätowierung „unzerbrechlich“. Und ja, das ist sie.

Unzerbrechlich und bodenständig. Eine Frau, die so richtig im Leben steht. Äh, sitzt.