Der Macher.

Er macht und was er macht, macht er gut. Besser als gut, um genau zu sein. Viel besser geht eigentlich gar nicht. Und noch mehr wohl auch kaum. Eigentlich scheint ein Leben zu kurz zu sein, um 97 Österreichische Staatsmeistertitel zu erlangen, 34 Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften zu gewinnen, bei fünf Olympischen Spielen als Athlet und später als Funktionär sowie als Mannschaftsführer dabei zu sein, als Sportlehrer im Reha-Zentrum Bad Häring zu arbeiten, ein Studium der Sportwissenschaften abzuschließen, als Lehrbeauftragter an der Universität Salzburg zu unterrichten, Präsident von Rollstuhlbasketball Europa zu sein, 40 Jahre im Landessportbüro von Salzburg und mehr als 15 Jahre dort als Landessportdirektor tätig zu sein und nebenbei auch noch in verschiedensten Komitees als Mitglied oder Vorstand mitzuwirken.

Wie bringt man das Alles unter einen Hut? Vor allem mit Familie? „Ich schaffe immer alles“, antwortet Walter Pfaller auf diese Frage und es klingt ganz selbstverständlich. Weder stolz noch übertrieben. Auch nicht gekünstelt. Es ist eine reine Feststellung. Ruhig und klar. Genauso wie er selbst auch wirkt. „Ich bin ein mathematischer Typ“, fügt er noch hinzu. Und das bedeutet wohl so viel wie strukturiert, organisiert und bedacht. Seine Stimme strahlt Erfahrung aus. Sein Leben beschreibt er fast schon als logische Abfolge. Eine Kindheit am Land, die einen gesunden Pragmatismus schulte, eine HTL in Wien, während der er mit dem Sporttraining anfing, die ersten Wettkämpfe, die zu immer weiteren, zu einem Sportstudium und dadurch zu einer Anstellung im Amt der Salzburger Landesregierung führten usw. Und über allem stand immer diese Liebe zum Sport. Und zu seiner Familie. Diese beiden markieren wohl die Eckpunkte seines Seins. Dazwischen breitet sich diese Vielfalt aus.

Kein Wunder also, dass sein erstes Rendezvous mit seiner späteren Frau, einer Ergo-Therapeutin, die er in Bad Häring kennen gelernt hatte, auf der 400-Meter Bahn stattfand. Schon da wusste er anscheinend seine beiden Leidenschaften mit einer Selbstverständlichkeit zu verbinden, die nicht so selbstverständlich ist. Und von ihm auch nicht so empfunden wird. Seine Wertschätzung für den Rückhalt seiner Familie hört man aus jedem Satz. Als seine emotional wichtigsten Momente sieht er auch nicht die sportlichen Höhepunkte seiner Karriere, sondern die Geburten seiner drei Kinder und den Abschied von seiner Mutter, die mit 52 Jahren starb. In seinen Erzählungen spürt man seine tiefe Dankbarkeit seinen Eltern gegenüber. Sie waren es schließlich, die ihn immer auf eine sehr gesunde Weise forderten und förderten und so zu dem starken Mann heranwachsen ließen, der er heute ist.

Auch wenn Walter nach einer Kinderlähmung ab seinem ersten Lebensjahr nicht mehr gehen konnte.