Der Gesellige.

Er sagt, dass er zwar gerne redet und sich noch viel lieber mit Menschen unterhält, aber dass es eigentlich nicht viel über ihn zu sagen gibt. Außer, dass er glücklich ist und sich glücklich schätzt. Denn er hat eine Frau, die er seit einem Jahrzehnt über alles liebt und mit der er seit über einem Jahr verheiratet ist, er hat eine Familie, die er als wunderbar bezeichnet und er hat beste Freunde, mit denen er liebend gerne zusammen ist. Er hat einen Beruf, den er mag und er hat Hobbys, die er in seiner Freizeit genießt. Schwimmen, Motorradfahren, Tischtennis und eben immer wieder Zeit für Freunde und Familie.

Also alles ganz normal, sagt er. Doch das ist es eben nicht. Denn genau dieses Glück ist in unserer Zeit nicht die Norm. Und wahrscheinlich war es das auch noch nie und wird es auch nie sein. Denn das Leben so zu schätzen, wie es Korbinian Kral mit seinen 30 Jahren tut, ist eine Gabe und keine Selbstverständlichkeit, ist ein Geschenk für die Menschen um ihn herum, aber keine Selbstverständlichkeit, ist pure Inspiration, aber ganz sicher keine Selbstverständlichkeit.

In dieser einfachen Beschreibung des Lebens liegt sehr viel Weisheit, liegt sehr viel Vertrauen, liegt sehr viel Wertschätzung und sehr viel Gelassenheit. Und es ist vor allem diese Gelassenheit, die man in den Worten, aber auch schon im Klang der Sprache und des Dialektes von Korbinian Kral heraushört. Seine Art zu sprechen ist gleichzeitig freudvoll und vertrauenswürdig, abenteuerlustig und ruhig zugleich. Ich stelle ihn mir in seinem Büro der Stadt Miesbach vor. Freundlich, lächelnd, entspannt, persönlich. Vor allem persönlich.

Korbinian Kral oder Korbi, wie er von seinen Freunden genannt wird, geht auf Menschen zu, verschanzt sich nicht hinter Bürokratiebergen und Aktenansammlungen, sondern kümmert sich um Anliegen, kümmert sich um das Wesentliche im Leben, um das Schöne, um das Gemeinsame, um das Verbindende. Und all das ist alles andere als selbstverständlich. Denn Korbinian Kral könnte es auch anders leben, könnte auch anders sein.

Ist er aber nicht. Und sollte das jemand auf den ersten Blick denken, dann täuscht er sich. Auf den ersten Blick mögen Korbis seit Geburt vergrößerten Hände und vergrößerter Fuß vielleicht befremdlich wirken, mögen den Anschein erwecken, dass damit das Leben schwer wiegt und alles andere als leicht ist. Auf den zweiten Blick und beim ersten Hinhören sieht man sie gar nicht mehr. Denn was man sieht und hört, ist Leichtigkeit und Lebensfreude, Geselligkeit, Glück und Zufriedenheit.